Drei von vier Händlern glauben, dass sich ihr Geschäftsmodell ändern muss

Dienstag, 14. Mai 2019 | Pressemitteilung

Einzelhandel: Drei von vier Händlern glauben, dass sich ihr Geschäftsmodell ändern muss, damit sie relevant bleiben

  • Weitere 21% der Einzelhändler bezweifeln die Nachhaltigkeit ihrer Modelle, so eine neue Studie des Welthandelskongresses, OC&C Strategy Consultants und eShopWorld
  • Um im dynamischen Umfeld des Einzelhandels zu überleben, sollten Händler strategisch denken und handeln
  • Einzelhändler und Marken sollten grenzüberschreitend E-Commerce einsetzen, um auch die jüngere Generation anzusprechen
  • Der exklusive High Velocity Retail Report von OC&C identifiziert sechs entscheidende Grundlagen und vier erfolgreiche Geschäftsmodelle für Einzelhändler, um in dieser schnelllebigen Welt erfolgreich zu sein

Eine heute auf dem Welthandelskongress in Amsterdam vorgestellte Studie belegt, dass Einzelhändler mit dem hohen Tempo der Branche zu kämpfen haben. Demnach glauben 76% der weltweit führenden Einzelhändler, dass sich ihr Geschäftsmodell ändern muss, damit sie in den nächsten fünf Jahren relevant bleiben. Weitere 21% gaben an, Zweifel an der Nachhaltigkeit ihrer Modelle zu haben. Nur 3% der Befragten gehen davon aus, dass ihr aktuelles Angebot in den nächsten fünf Jahren nachhaltig bleiben wird.

James George, International Managing Partner bei OC&C, sagte:

“Ein gutes Geschäftsmodell reicht für Einzelhändler heute nicht mehr aus: Groß zu sein ist ein zentraler Faktor für Erfolg, aber Durchschnittlichkeit wird hart bestraft. Das ist den Händlern bewusst: Dreiviertel von ihnen gaben an, dass sie ihre Geschäftsmodelle ändern müssen, wenn sie in Zukunft weiterhin relevant bleiben wollen.”

Die Studie mit dem Titel „High Velocity Retail“, die das diesjährige Thema des Welthandelskongresses widerspiegelt, wurde gemeinsam mit OC&C und eShopWorld erstellt. Die Studie basiert auf Interviews mit weltweit führenden Einzelhändlern sowie der Analyse der finanziellen Performance und der Kundenbewertungsdaten von 800 Handelsunternehmen. Sie zeigt den Weg zum Erfolg für Einzelhändler in einer Welt, in der die Geschwindigkeit des Wandels beispiellos ist.

Ian McGarrigle, Vorsitzender des Welthandelskongresses, kommentierte:

„Der Versuch, die sich schnell verändernden Einzelhandelswelt von heute zu verstehen, war zentral in der Vorbereitung auf den diesjährigen Welthandelskongress. Unser High Velocity Retail Report gibt einen klaren Überblick darüber, warum das alte Retail-Geschäftsmodell nicht mehr zeitgemäß ist. Er identifiziert neue Ansätze und die wichtigsten Erfolgsfaktoren und bildet die Basis für Diskussionen und Debatten, wenn sich die Verantwortlichen der wichtigsten Handelsunternehmen der Welt in Amsterdam treffen.“

Wichtige Regeln, die nach dem High Velocity Report beachtet werden sollten:

  1. Erfolgreiche Einzelhändler wählen ihre Kämpfe mit Bedacht: Eine durchdachte strategische Positionierung ist nach wie vor unerlässlich – gerade vor dem Hintergrund, dass die Investitionskosten zu hoch sind, um alle Herausforderungen gleichzeitig anzugehen. Amazon gibt jährlich über 20 Milliarden Dollar für die Weiterentwicklung eigener Technologien aus. Walmart investiert pro Jahr rund fünf Milliarden Dollar in E-Commerce und Technologie. Für die meisten Händler ist es einfach nicht möglich, hier mitzuhalten. Einzelhändler wählen daher sorgfältig aus, wo sie investieren und wo eher nicht. Tatsächlich werden die Marktteilnehmer von den Verbrauchern weltweit am besten bewertet, die eine ausgeprägte strategische Positionierung vorweisen können.
  2. Es ist nicht immer notwendig, an der Spitze jeder Entwicklung zu stehen: Einzelhändler sollten klar abwägen, in welchen Bereichen sie ganz vorne mit dabei sein wollen und wo sie eher dem Marktführer folgen. Das gilt beispielsweise für die Liefergeschwindigkeit: In Großbritannien, immerhin einer der am weitesten entwickelten E-Commerce-Märkte der Welt, werden immer noch 40% der E-Commerce-Lieferungen erst zwei Tage nach der Bestellung zugestellt. Ein weiteres Beispiel ist die chinesische Einzelhandelsmarke SHEIN mit ihrem Fast Fashion Angebot für Millennials und Gen Z-Konsumenten. Schnellen Produktionszyklen stehen langsamere Lieferzeiten gegenüber. Das Unternehmen kann dank dieses schnell/langsam Modells in einer Reihe von internationalen Märkten rapide expandieren. Der Knackpunkt liegt darin, eine Lösung für die spezifischen Kundenbedürfnisse anzubieten und nicht pauschal zu versuchen, immer und überall nur schnellstmöglich zu liefern.
  3. Stammkundschaft kennt keine Landesgrenzen: Da die Nachfrage nach Online-Shopping weltweit wächst, müssen Handelsunternehmen Strategien finden, um Verbraucher grenzüberschreitend zu gewinnen. Einzelhändler sollten sich bewusst machen, dass sich die jüngeren Generationen (Millennials und Gen Z) auf der ganzen Welt in ihren Einstellungen zum Einkaufen und Konsum mehr ähneln als andere Generationen. Dies deutet auf einen technologiegetriebenen Homogenisierungseffekt hin – das Internet und soziale Kanäle machen es diesen Generationen immer leichter, Ideen auszutauschen und auf die gleichen Informationen und Medien zuzugreifen. Marken, die marktübergreifend Zugang zu den gleichen Produkten und Dienst-leistungen bieten, und die Macht globaler Prominenter und Influencer scheinen ebenfalls ihren Teil zu diesem Trend beizutragen. Einzelhändler sollten daher darauf achten, diese Gruppen unabhängig von deren Herkunft anzusprechen und ihren Kundenstamm nach ähnlichen Einstellungen und nicht nach traditionellen demographischen Daten zu segmentieren.

James George, International Managing Partner bei OC&C, sagte:

„Schon länger lässt sich eine Beschleunigung im Einzelhandel erkennen. Aber es geht nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch darum, die eigenen Bemühungen mit der richtigen Strategie zu kombinieren. Erfolgreiche Marktteilnehmer konzentrieren sich darauf, der Beste in dem zu sein, was für ihren Kundenstamm wichtig ist: Sie vermeiden es, ihre Energie in die falsche Richtung zu lenken oder von allem ein bisschen, aber nichts richtig zu machen.

Entscheidend ist zu verstehen, dass Geschwindigkeit Fehler oder Inkonsistenzen im zugrunde liegenden Angebot nicht überdecken kann. Für Händler besteht die Herausforderung in einer sich beschleunigenden Welt und fallender Markteintrittsbarrieren darin, mit ihren Investitionen die einmal gesteckten Ziele konsequent zu verfolgen und für den Kunden greifbare Vorteile zu generieren.

Die US-Präsidentin von eShopWorld, Cynthia Hollen, fügte hinzu:

"Hervorragender grenzüberschreitender eCommerce ist ein wesentlicher Bestandteil, um heute ein zeitgemäßer Einzelhändler zu sein. Führende Händler wissen, dass der Aufbau ihrer Marke und die Erweiterung ihrer Kundenbasis auf der ganzen Welt der beste Weg ist, um ein signifikantes und nachhaltiges Wachstum zu erzielen."

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